Boxen
Das Boxen ist ein sportlicher Faustkampf, bei dem zwei Gegner versuchen, den Kontrahenten nach festen Regeln kampfunfähig zu machen.
Der Faustkampf ist schon in der antiken Literatur belegt. Durch Gladiatorenkämpfe zunehmend brutalisiert, verbot im 4. Jahrhundert n. Chr. Kaiser Theodosius Kämpfe dieser Art.
Um 1700 wurde das Boxen in England als Sport populär. Anfangs wurden die Kämpfe mit bloßen Fäusten bis zum endgültigen Niederschlag ausgetragen.
Im Jahre 1743 wurden erstmals feste Regeln aufgestellt. Auf diesen basierte das erste Regelwerk des modernen Boxsports (1867 durch den Marquis von Queensberry), das u. a. die Benutzung gepolsterter Boxhandschuhe, Rundenzahl und Einteilung in Gewichtsklassen festlegte. 1904 wurde Boxen olympische Sportart.
Boxkampf - Der Boxring
Der Kampf wird in einem Boxring (mindestens 4,90 m bis höchstens 6,10 m im Quadrat) ausgetragen, der von drei Seilen in 40, 80 und 130 cm Höhe oder von 4 Seilen in 40, 75, 105 und 135 cm Höhe umspannt ist.
Der sportliche Wettkampf - Dauer der Kämpfe
Bei den Amateuren werden 4 Runden à 2 min. (Männer) bzw. 3 Runden à 2 min. (Frauen) geboxt; bei den Profiboxern nach Vereinbarung 6-15 Runden à 3 min. (Männer) bzw. bis 10 Runden (Frauen).
Die Boxhandschuhe
Die ledernen Boxhandschuhe wiegen bei Boxern bis 67 kg Gewicht 8 Unzen (= 228 g), darüber 10 Unzen (= 284 g);
Schutzausrüstung
Vorgeschrieben sind außerdem Mund- und Tiefschutz sowie (bei Amateuren) ein Kopfschutz.
Regeln
Der Ringrichter überwacht im Ring die regelgerechte Austragung des Kampfes; bei Umklammerung (Clinch) trennt er die Boxer; Punktrichter werten in jeder Runde (in Punkten) nach Trefferzahl, Verteidigung, Taktik u. a.
Neben dem Sieg nach Punkten kann ein Kampf auch durch Aufgabe (der Sekundant wirft das Handtuch in den Ring) oder durch Knock Out (K. o.) entschieden werden
„Technisches K.O.“ bedeutet Abbruch durch den Ringrichter wegen zu großer Überlegenheit des einen oder gesundheitlicher Gefährdung des anderen Gegners.
Boxschläge - einige bekannte Schlagtechniken
- Gerade (Stoßschlag mit gestrecktem Arm)
- Haken (Aufwärtsschlag mit 90° angewinkeltem Arm)
- Schwinger (Stoß mit fast gestrecktem Arm von unten nach oben)
- Uppercut (kraftvoller Aufwärtshaken)
- Cross (Konterschlag unter der Geraden des Gegners hindurch).
Verbotene Aktionen
- Tiefschläge (unter der Gürtellinie), Nieren- und Genickschläge.
Frauenboxen
Im Jahre 1994 wurde das Frauenboxen vom Internationalen Amateurboxverband (AIBA) genehmigt. Seit 1997 finden internationale Frauenboxturniere statt und für 2012 wurde Frauenboxen ins Programm der Olympischen Spiele aufgenommen.